Nachgefragt - Einzugsbegleitung in der Praxis
Bauleitung und Hausverwaltung im Kurz-Interview
In Liebenau wurde vor kurzem eine Wohnanlage an die neuen Bewohner:innen übergeben. Das Format der Einzugsbegleitung wurde erfolgreich in den Prozess eingebunden. Das Servicebüro zusammen>wohnen< hat nachgefragt und die Wahrnehmungen des zuständigen Bauleiters Hrn. BM DI Franz Weissensteiner und des verantwortlichen Hausverwalters Hrn. Manuel Reiterer in diesem Interview eingefangen.
Servicebüro zusammen>wohnen<: Die Errichtung einer Wohnanlage ist für Sie als Bauleiter vorrangig eine technische Aufgabe. Lässt sich trotzdem eine Verbindung zu dem Themenfeld Nachbarschaft herstellen? Lernt man als Bauleiter schon vor der Übergabe die Bewohner:innen kennen?
Hr. Weissensteiner: „Es gibt in der Errichtungsphase nur sporadisch persönlichen Kontakt mit Bewohner:innen, jedoch finden häufig Telefongespräche statt. Kurz vor Übergabe der Wohnungen gib es den Ausmesstag für die Kücheneinrichtung, hier lerne ich doch einige Bewohner:innen persönlich kennen und komme ins Gespräch. Anfänglich gibt es so viele Einzelheiten zu berücksichtigen, dass man gar keine Zeit hat, um an das Einziehen und die Zeit nach der Übergabe zu denken."
SZW: Eine neue Wohnung in einer so schönen Lage zu beziehen ist ja ein besonders erfreuliches Ereignis. Konnte man dies auch in der Rückmeldung der zukünftigen Bewohner:innen bemerken?
FW: „Es gab enorm viel positives und wertschätzendes Feedback, ich habe die Zufriedenheit der Bewohner:innen deutlich wahrgenommen. Das ist nach so einer langen Verbundenheit mit diesem Projekt ein sehr gutes Gefühl, wenn man merkt, dass sich die Leute wohlfühlen."
SZW: Die Infoveranstaltung als Teil der Einzugsbegleitung vor der Übergabe an die Bewohner:innen fand ja vor kurzem statt. War dieses Setting hilfreich?
FW: „Auf jeden Fall, denn durch die Informationsvermittlung an diesem Abend konnte die tatsächliche Übergabe der Wohnungen an die Bewohner:innen auf das Wesentliche und Praktische beschränkt werden."
MR: „Die Informationsveranstaltung hat bereits im Vorfeld durch den Interviewstil der Moderatorinnen viele Fragen vorweggenommen und war für mich sehr angenehm. Vor allem durch die vorgegebene Struktur der Moderation gelingt die Informationsvermittlung optimal."
SZW: Der Abend der Informationsveranstaltung war ja auch die erste Möglichkeit der Bewohner:innen, sich untereinander kennenzulernen. Kann man also sagen, dass der gemeinsame Bezug einer Wohnanlage und das Thematisieren von Nachbarschaft von Anfang an, einen guten Start für eine gelebte Nachbarschaft bieten?
FW: „Es war klar ersichtlich, die Bewohner:innen haben sich während und nach der Veranstaltung angeregt unterhalten. Die Bewohner:innen waren am Übergabetag positiv aufgeregt und man bemerkte bereits den Beginn einer Anknüpfung von nachbarschaftlichen Beziehungen."
MR: „Die Stimmung war freundlich und vor allem die Bewohner:innen mit Kindern haben sich vernetzt. Durch das Kennenlernen glaube ich, gab es in den ersten Tagen gegenseitige Rücksichtnahme unter den Bewohner:innen beim Siedeln. Mit zunehmender Anzahl der übergebenen Wohnungen schwand diese allerdings im allgemeinen Siedlungsstress. Dennoch war die Übergabe für die Größe der Wohnhausanlage insgesamt unkompliziert."
Mit der Einzugsbegleitung für Neubauprojekte wird die Phase des Einzugs unter Berücksichtigung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens vor Ort begleitet.
Das Servicebüro zusammen>wohnen< unterstützt mit diesem Angebot Gemeinnützige Wohnbauträger und Gemeinden bei der Übergabe von Neubauprojekten. Das Angebot wird durch die Broschüre "Neue Nachbarschaft" und die "Nachbarschaftsmagazine" ergänzt.
Was die Einzugsbegleitung kann und welche konkreten Leistungen das Servicebüro anbietet, darüber können Sie sich gerne telefonisch unter 0316-8073/790 oder per Mail informieren. Einen kurzen Überblick gibt der Folder "Neue Nachbarschaften begleiten".